„Langstädter Kulturpiraten“ erobern Kulturangebote

Babenhausen ist eine von vier Kommunen des Landkreises Darmstadt-Dieburg, die in Kooperation mit der Langstädter Markwaldschule, das Projekt „Kulturpiraten“ umsetzen konnte. Koordiniert und beantragt wurde das Projekt und die finanziellen Mittel über die Kulturmanagerin des Landkreises Darmstadt-Dieburg und die Babenhäuser Stabsstelle JUGEND, SPORT & KULTUR.

Ziel des Projektes war es, den Schülerinnen und Schülern der beiden 3. Klassen über das gesamte Schuljahr 2024 / 2025 hinweg einen Zugang zu verschiedenen kulturellen Angeboten aus der eigenen Stadt bzw. der Region zu ermöglichen. Wichtig für das Projekt war, dass das Angebot im Klassenverbund stattfindet, um auch Schülerinnen und Schüler zu erreichen, die sonst weniger oder keinen Zugang zu solchen Angeboten finden. Außerdem lag der Fokus auf lokalen und regionalen Angeboten. Da hat Babenhausen einiges zu bieten: Insgesamt vier ganz unterschiedliche Programmpunkte / Bausteine konnte das Babenhäuser Projekt einbringen.

Begonnen hat alles mit einem Theaterworkshop und anschließender Aufführung beim Herbstfest der Langstädter Markwaldschule im vergangenen Jahr. Gemeinsam mit „McKenna’s Theater“ studierten die Schülerinnen und Schüler der beiden Klassen ein Stück ein, welches dann Mitschülern, Eltern und Freunden beim großen Herbstfest vorgeführt wurde. Das Projekt begeisterte die Schülerschaft und das Kollegium so sehr, dass das Chorprojekt der Schule spontan mit einstieg und die Musikauswahl entsprechend dem vorgeführten Theaterstück „Der Wunschbaum“ anpasste.

Zum Ende des ersten Schulhalbjahres war dann das Kinder-Mitmach-Musical „Julie’s Jukebox“ aus Münster zu Gast in der Markwaldschule. Bei diesem interaktiven englischsprachigen Musical finden Julie und Stevo eine alte Jukebox auf dem Dachboden, die sie mit Hilfe der Kinder wieder aktivieren. Auf einer spannenden Abenteuerreise lernen die Kinder mit Julie und Stevo erste, einfache englische Vokabeln und singen gemeinsam englische Kinderlieder.

Das zweite Schulhalbjahr startete mit dem Besuch des Territorialmuseums in Babenhausen. In einem festgelegten Zeitraum konnten die „Langstädter Kulturpiraten“ das Museum in der Babenhäuser Altstadt mit ihren Familien gemeinsam besuchen. Das Museum bietet einen umfassenden und eindrucksvoll gestalteten Einblick in die Geschichte Babenhausens. Mit vielen interaktiven Stationen wird viel Wissen „erlebbar“ gemacht und spannend vermittelt. Eine von der Abteilung JUGEND, SPORT & KULTUR und dem HGV (Heimat- und Geschichtsverein) eigens für dieses Projekt vorbereitete „Räuber-Rallye“ führte die Kulturpiraten auf die Spuren vom Räuber Hölzerlips und seiner berühmten Bande. Das Besondere an diesem Programmpunkt war sicherlich, dass die Schülerinnen und Schüler den Besuch mit ihren Familien machen konnten, so konnten noch deutlich mehr Menschen am Projekt teilhaben.

Den Abschluss bildeten, dann aber wieder im Klassenverband, die Besuche in der Babenhäuser Stadtbücherei. Hier konnten die Schülerinnen und Schüler alles über die Angebote und das Sortiment der Stadtbücherei erfahren, konnten sich Informationen zur Anmeldung und zur Nutzung der Stadtbücherei holen bzw. mitnehmen und anschließend noch ein wenig stöbern und sich in der Stadtbücherei aufhalten.

Alle „Kulturpiraten“ erhielten ein sogenanntes „Piraten-Logbuch“, in welchem sie Sticker als Nachweis zur Teilnahme sammeln und ihre Erfahrungen und Erlebnisse festhalten konnten.

Finanziert wurde das gesamte Projekt über Fördermittel. Das Projekt „LaDaDi – Kultur vor Ort“ ist Teil des Förderprogramms „Aller.Land – zusammen gestalten. Strukturen stärken.“ Das Programm wird gefördert durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat sowie die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb). Programmpartner ist das Bundesministerium des Innern. „Aller.Land“ ist Teil des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULE plus).

Ein besonderer Dank gilt der Kulturmanagerin des Landkreises Darmstadt-Dieburg, Tina Rosenfeld, für die Konzeption und Abwicklung des Projektes, Uwe Vogel als Gesamtprojektleiter und „Ideengeber“, Schulleiterin Birgit Schulmeyer und ihrem Team von der Markwaldschule für die gute Kooperation, den beteiligten Künstler*innen, Museumsleiter Georg Wittenberger, dem Büchereiteam sowie allen weiteren Akteurinnen und Akteuren, die dieses Programm möglich gemacht und bereichert haben.

Das Förderprogramm läuft zum Schuljahresende aus, erfreulicherweise können jedoch einige Punkte aus Eigenmitteln finanziert werden, sodass auch die kommenden dritten Klassen der Markwaldschule noch einmal als „Kulturpiraten“ Babenhäuser Kulturpunkte entdecken können.